Wichtige Nährstoffe für Babys Entwicklung
Ihr Baby braucht eine ausgewogene Ernährung, die seinem Körper genügend Energie und alle wichtigen Nährstoffe liefert. Nur so kann es ausreichend wachsen, sein Immunsystem und seine geistigen Fähigkeiten entwickeln und gesund bleiben.
Die Nährstoffe Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate sowie Vitamine und Mineralstoffe und Wasser sind die essentielle Grundlage für die gesunde Ernährung des Babys.
Wachsen mit Eiweiß
Eiweiß ist ein wichtiger Baustoff für Babys Muskeln und Organe. Ihr Kind sollte in den ersten fünf Lebensmonaten nach Möglichkeit nur das Eiweiß aus der Muttermilch bekommen. Wenn es Ihnen nicht möglich ist, Ihr Baby zu stillen, dann ist Säuglingsanfangsnahrung die beste Alternative.
Die Energie für sein Wachstum und seine Entwicklung bezieht das Baby in den ersten 4 Monaten vor allem aus Fett, denn 1 g Fett enthält ca. doppelt so viel Energie wie die gleiche Menge Kohlenhydrate bzw. Eiweiß. Darüber hinaus enthält Fett wichtige Bestandteile, wie mehrfach ungesättigte Fettsäuren, für die Entwicklung des Nervensystems. Fett ermöglicht außerdem die Aufnahme bestimmter Vitamine. Eine optimale Versorgung mit diesem Energiespender garantiert die Muttermilch. Können Sie Ihr Baby nicht stillen, steht als Alternative Säuglingsanfangsnahrung zur Ernährung des Babys zur Verfügung.
Wertvoller Milchzucker
Von den verschiedenen Kohlenhydraten ist für ein Neugeborenes der Milchzucker (Lactose) am besten verträglich. Andere Kohlenhydrate wie Stärke oder Maltodextrin sättigen dagegen etwas besser und länger, da sie langsamer vom Körper aufgenommen werden.
Einige Babys reagieren jedoch auf eine zu hohe Lactosemenge mit Blähungen und Koliken, da Lactose oft nicht vollständig verdaut wird und dadurch Darmgase entstehen, die unangenehm und schmerzhaft für Ihr Baby sein können. Lactosereduzierte Milchen helfen, Koliken und Blähungen zu verhindern.
Mehr Vitamime und Mineralstoffe für Ihr Baby
Im Vergleich zu einem Erwachsenen braucht ein Baby viel mehr Vitamine und Mineralstoffe. Bestimmte Vitamine können nur verwertet werden, wenn die Nahrung ausreichend Fett enthält.
Pro Kilo Körpergewicht brauchen Babys etwa
• 40-mal so viel Vitamin D
• 4,5-mal so viel Vitamin A
• 4-mal so viel Vitamin C
• 6-mal so viel Eisen
• 5-mal so viel Kalzium
• 4-mal so viel Zink und Jod
wie ein Erwachsener.
Vitamin A ist wichtig für die Sehkraft, Vitamin C für Bindegewebe und Eisenaufnahme. Vitamin D und Kalzium sind von großer Bedeutung für Knochen und Zähne. Eisen dient der Blutbildung, Zink und Jod sind wichtig zur Entwicklung des Gehirns.
Um gefährliche Blutungen zu verhüten, bekommt Ihr Baby bei den ersten drei Vorsorgeuntersuchungen Vitamin K-Tropfen. Vitamin K ist wichtig für die Blutgerinnung.
Mahlzeiten mit viel Ruhe und individuellem Tempo
Nehmen Sie sich Zeit zum Stillen bzw. Füttern und wählen Sie einen ruhigen Ort aus. So wird Ihr Baby nicht abgelenkt und kann die Situation voll genießen. Setzen oder legen auch Sie sich bequem hin, damit Sie Ihr Kind während des Trinkens gut halten und seinen Rücken stützen können.
Drängen Sie Ihr Baby nicht, schneller zu trinken. Jedes Kind braucht seine Zeit um satt zu werden und seinen individuellen Ess-Rhythmus zu finden. Anfangs kann das schon mal eine Stunde dauern – bei sechs bis acht Mahlzeiten pro Tag wird so aus dem Füttern (und Wickeln) ein „Fulltime-Job“. Mit der Zeit kommt das Baby jedoch meist mit vier oder fünf Mahlzeiten aus und alles geht zügiger.
Blickkontakt halten
Lassen auch Sie sich nicht ablenken, sondern nehmen Sie Blickkontakt mit Ihrem Baby auf. Denn die Essenszeiten dienen auch dem gegenseitigen Kennenlernen und der Mutter-Kind-Bindung. Der intensive Körper- und Blickkontakt fördert Babys seelische Entwicklung.
Das Bäuerchen
Babys schlucken beim Trinken immer etwas Luft mit. Ist der Magen zu stark mit Milch und Luft angefüllt, empfindet das Baby ein Völlegefühl. Beim Bäuerchen stößt das Kind etwas von der Luft aus und entlastet dadurch den Magen. Einige Kinder müssen bereits während der Mahlzeit Gelegenheit zum Aufstoßen bekommen, um Platz für den Rest der Milch zu schaffen. Trinkt das Baby aber ruhig und zufrieden, ist ein Aufstoßen am Ende der Mahlzeit völlig ausreichend. Bewerten Sie jedoch das Bäuerchen nicht über. Manchmal muss das Aufstoßen gar nicht sein, denn Babys saugen nicht immer gleich viel Luft mit der Milch. Weil das Trinken für ein kleines Baby sehr anstrengend ist, fallen die Kinder danach meist in einen tiefen, ruhigen Schlaf.
Zusätzliche Getränke
Babys brauchen pro Kilo Körpergewicht rund 4,5-mal so viel Wasser wie Erwachsene. Flüssigkeitsverluste können für ein Baby sehr schnell bedrohlich werden. Zusätzliche Getränke, wie z. B. Tee oder abgekochtes Wasser sind in den ersten vier Monaten nur dann nötig, wenn das Baby durch Schwitzen, Fieber, Durchfall oder Erbrechen mehr Flüssigkeit als sonst verloren hat.
Beikostphase ab dem 6. Monat
Um das rasch wachsende Kind mit genügend Energie und Nährstoffen zu versorgen, kann ab dem sechsten Monat mit der schrittweisen Zufütterung von Beikost begonnen werden. Ihr Baby bekommt also weiterhin seine gewohnten Milchmahlzeiten, von denen zunächst eine, später dann allmählich auch die anderen, durch Beikost ersetzt wird.
Da trifft es sich gut, dass mit ca. einem halben Jahr der Saugreflex nachlässt und Darm und Nieren so weit gereift sind, dass auch andere Lebensmittel verdaut werden können. Das Baby lutscht gerne und übt das Kauen. Auch hat es seine Zunge jetzt so gut unter Kontrolle, dass es seinen ersten Brei vom Löffel essen kann.
Tipp
Babys Milch-Getreidebrei kann auch mit seiner gewohnten Säuglingsmilch angerührt werden, z. B. mit Novalac 2.
Mit der Einführung der Beikost hat das Baby vermehrten Flüssigkeitsbedarf, sein Durst muss mit geeigneten Getränken, wie z. B. Wasser, Tee oder verdünntem Fruchtsaft, gestillt werden. Stark zuckerhaltige Getränke kommen für Ihr Baby nicht in Frage.
Die ersten Zähne kommen
Mit dem Durchbrechen der ersten Zähnchen kann dem Kind nun festere Nahrung angeboten werden. Beliebt sind z. B. Obst-, Gemüse- und Brotstückchen, die es schon selbst halten und in den Mund stopfen kann. Schützen Sie die neuen Zähnchen Ihres Babys vor stark zuckerhaltigen Getränken und Speisen und beginnen Sie ab dem ersten Zähnchen dies zu putzen.
Am Familientisch
Gegen Ende seines ersten Lebensjahres ist das Kind weit genug entwickelt, um mit drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten auszukommen und kindgerechte Mahlzeiten am Familientisch mitzuessen.